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16. November 2023

Mensch trifft Maschine: Diskussion über KI bei „Industrie digital“

Olaf Lies Volker Schmidt Industrie digital 23
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (v.l.) und NiedersachsenMetall-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt diskutieren mit Moderatorin Alexa von Busse über die Chancen und Risiken von KI. Foto: Herzig

Es begann mit der Corona-Pandemie, setzte sich mit dem Krieg in der Ukraine fort, und nun fordert das Wiederaufflammen eines altbekannten Konflikts im Nahen Osten die Wirtschaft auf’s Neue heraus. Lieferengpässe, exorbitante Energiepreise und lange nicht mehr gemessene Inflationsraten sind nur einige der Folgen, mit denen Unternehmen bis heute zu kämpfen haben. Seit nunmehr fast vier Jahren befindet sich die deutsche Wirtschaft im Krisenmodus. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn Digitalisierung, Dekarbonisierung und der sich stetig verschärfende Fachkräftemangel belasten die Betriebe auch abseits der weltpolitischen Konflikte.

Eine einfache Antwort auf all diese Herausforderungen gibt es nicht. Doch Künstliche Intelli-genz (KI) kann maßgeblich dazu beitragen, Industrie und Mittelstand zu stärken und trotz widriger Umstände erfolgreich zurück in den Wettbewerb zu führen. Hightech als Treiber eines neuen Produktionsschubs, als Auslöser dynamischer Wachstumsraten: Dafür warben am heutigen Donnerstag beim Kongress „Industrie digital 2023“ im Schloss Herrenhausen unter anderem Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, NiedersachsenMetall-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt und Ludwig von Reiche, Deutschland-Chef des Chip-Entwicklers NVIDIA.

Wie verändert KI unsere (Arbeits-)Welt? Zu diesem Thema diskutierten Politik und Wirtschaft beim Kongress "Industrie digital 2023" im Schloss Herrenhausen.

Ganz gleich, ob nachhaltige und intelligente Energieversorgung vor Ort, „digitaler Zwilling“ als Visualisierungslösung großer industrieller Prozesse oder die Etablierung hybrider Geschäftsmodelle: KI ist der rote Faden, der sich durch sämtliche Themenfelder des neunten Industrie-Kongresses von NiedersachsenMetall, dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der Digitalagentur Niedersachsen und X4B, der Serviceagentur für die Wirtschaft, zog. In sechs Fachforen gaben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und unternehmerischer Praxis Best-Practise-Beispiele, zeigten Lösungswege für die Implementierung smarter Geschäfts- und Fertigungskonzepte und betteten sie in die aktuellen Herausforderungen der Transformation ein.

KI, die Menschen nützt und nicht schadet

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies: „KI wird nicht nur den Standort Niedersachsen nachhaltig verändern, sondern auch die Art, wie wir denken, arbeiten und miteinander umgehen. Neue Geschäftsmodelle entstehen und bestehende werden revolutioniert. Branchen verändern sich, und der Arbeitsmarkt wird transformiert. Wir brauchen eine KI, die den Menschen nützt und nicht schadet, denn die Potenziale für Wirtschaft und Gesellschaft sind riesig. Entscheidend ist dabei, die politischen Rahmenbedingungen mit Blick auf Datenschutz und Ethik aktiv zu gestalten, ohne dabei die Entwicklung von Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft auszubremsen.“

Für NiedersachsenMetall-Hauptgeschäftsführer, Dr. Volker Schmidt bietet KI „gewaltige Chancen“ für die Wirtschaft. „Der Standort Deutschland ist aktuell nur noch bedingt wettbewerbsfähig. Wir sind ein Land mit abnehmendem Potentialwachstum, demografischen Verwerfungen und nachhaltiger Investitionsschwäche. Diese drei Punkte hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kürzlich erst als die größten Hemmnisse für eine Rückkehr Deutschlands in den Kreis wachstumsstarker Volkswirtschaften bezeichnet.“ KI könne der deutschen Wirtschaft nicht nur dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Sie könne sogar zum Gamechanger werden. „Allerdings müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass KI auch weitreichende ökonomische Konsequenzen hat: für Produktion, für technischen Fortschritt, für den Arbeitsmarkt, für die gesamte Volkswirtschaft. Natürlich wird KI nicht sämtliche heutigen Arbeitsplätze ersetzen. Aber ich glaube kaum, dass künftige Arbeitsplätze überhaupt noch ohne KI auskommen werden. Darauf müssen wir uns sowohl gesellschaftlich aus auch politisch einstellen, wenn wir den Anschluss an den Weltmarkt nicht endgültig verlieren wollen.“

KI ermöglicht Datenanalyse in Echtzeit

NVIDIA-Deutschland-Geschäftsführer Ludwig von Reiche sagt: „Künstliche Intelligenz spielt eine Schlüsselrolle als Treiber der Wettbewerbsfähigkeit, wie die Bundes- und Landesregierungen anerkennen und fördern. KI ermöglicht es Unternehmen, Geschäftsabläufe und Daten in Echtzeit zu analysieren, präzise Vorhersagen zu bekommen und automatisierte Entscheidungen zu treffen. Dank diesem technologischen Wandel  können Unternehmen effizienter operieren, personalisierte Kundenerlebnisse anbieten sowie neue Geschäftsfelder erschließen. NVIDIA-Plattformen ermöglichen dabei innovative KI-Lösungen, die Unternehmen in Deutschland, Europa und weltweit dabei unterstützen, die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen.“

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